Von klassischen Musicals bis hin zum rockigen Biopic: Das Genre des Musikfilms ist facettenreich und brachte vor allem 2018 einige Perlen hervor, die wohl in die Filmgeschichte eingehen werden. Waren es einst klassische Musicalfilme in der Goldenen Hollywood-Ära, die das Genre groß machten, gab es in den 90er Jahren ein Comeback in Zeichentrickfilmen. Doch spätestens durch das Oscar®-prämierte Werk „La La Land“ ist das Musical voll und ganz in der Neuzeit angekommen und erlebt eine kleine Renaissance. Wir singen uns einmal quer durchs Jahr und schauen uns einige der herausragendsten Musikfilme 2018 an.
Das Kinojahr 2018 begann mit einem musikalischen Paukenschlag. In „Greatest Showman“ wurde fulminant die Lebensgeschichte von Zirkuspionier P.T. Barnum erzählt, der von Hugh Jackman verkörpert wird. Für Jackman, der bereits im Film „Les Misérables“ sein musikalisches Talent unter Beweis stellte, war „Greatest Showman“ ein Herzensprojekt, welches er seit 2009 umsetzen wollte. Wiederholt versuchte er Studiobossen den Film schmackhaft zu machen. Dabei setzte er sogar seine Gesundheit aufs Spiel. Kurz bevor der Film grünes Licht erhielt, bekamen Jackman und der Cast in einer sogenannten „Leseprobe“ eine letzte Chance, die Studiobosse zu überzeugen. Acht Monate hatte es gedauert, um einen Termin zu finden, der allen passte. Dumm nur, dass Jackman nicht singen durfte, weil er sich von einer Hautkrebs-OP erholte, die ihn mit 80 frischen Stichen an der Nase hinterließ. Doch Jackman konnte es nicht lassen und sang mit voller Inbrunst bei der Präsentation mit. Das Ergebnis: eine offene Wunde und ein „Go“ für die Produktion.
Im Sommer erschien mit „Mamma Mia! Here We Go Again“ ein weiteres Highlight und füllte das Sommerloch mit Ohrwürmern. Es gab ein Wiederhören von ABBA Hits und ein Wiedersehen mit einem phänomenalen Cast, angeführt von Meryl Streep. Das Sequel von „Mama Mia!“, welches teilweise auch ein Prequel ist, wurde mit der bewährten Erfolgsformel zu einem der Kinohits 2018. Cast-Neuzugang Cher hat natürlich zum Erfolg beigetragen und einen zauberhaften Sommer geschaffen – If we could turn back time!
Nahtlos ging es im Herbst weiter mit „A Star is Born“, dem Regiedebüt von Frauenschwarm Bradley Cooper. Vor allem die Performance von Popstar Lady Gaga, die für ihre Rollen (ja, Rollen!) in der TV-Serie „American Horror Story: Hotel“ mit einem Golden Globe® als „Beste Schauspielerin“ ausgezeichnet wurde, rührte Zuschauer reihenweise zu Tränen. Die Kritiker lobten Coopers Doppel als Regisseur und Hauptdarsteller und der Film wird bereits als heißer Anwärter für die kommende Award-Season gehandelt. Der Oscar-Buzz summt unüberhörbar.
Er war und ist eine Ikone: Freddie Mercury. Wie ein Hurrikan mischte die britische Band Queen mit ihrem Frontmann die Rockszene Anfang der 70er Jahre auf und kreierte einen so einzigartigen Sound, der bis heute unkopierbar ist. Es folgten eine Weltkarriere, legendäre Konzerte und ein viel zu früher Tod des charismatischen Sängers. Mercurys ereignisreiches Leben wurde dieses Jahr in „Bohemian Rhapsody“ verewigt und zeigt mit einem grandiosen Schauspiel von Rami Malek die überlebensgroße Wucht, die Freddie Mercury war. Ein Musik-Biopic der Extraklasse, Live Aid-Auftritt inklusive. Einfach nur legen… warte, es kommt gleich… där!
Mit ANNA UND DIE APOKALYPSE geht das Jahr in die letzte und entscheidende Musikrunde. „High School Musical“ mit „Shaun of the Dead“ und „Dance of the Dead“? Ja, "Anna Und Die Apokalypse" hat all das und mehr! Geliefert wird mit dieser Mixtur eine ganz eigenwillige, unglaublich launige Version des Musikfilms, die man so noch nie gesehen hat. Der ohrwurm-prädestinierte Soundtrack lädt zum Mitwippen und Klatschen ein, während Untote reihenweise in kreativer und humorvoller Weise dahingerafft werden. Ein Weihnachtsfilm, der in seinem Genre einzigartig ist und noch lange nach dem Kinobesuch nachsummt. Mit seiner unkonventionellen und liebevollen Art sticht er heraus und trägt alle beliebten Komponenten zu einem so noch nie dagewesenen Zombie-Feel-Good-Ugly-Sweater-Weihnachts-Musical zusammen. Ab dem 06. Dezember nur im Kino! Das Beste kommt schließlich zum Schluss.