Universalove

FSK 12 80 Minuten
Im Kino: Universalove ist am 28.01.2010 gestartet

Die Story zu "Universalove"

Die Mathematik der Soziologie sagt uns: Liebe ist eine ganz normale Unwahrscheinlichkeit (Niklas Luhmann). Ihre Verteilung auf der Welt ist - wahrscheinlich - so gleichmäßig wie zufällig. In Universalove findet sie Thomas Woschitz in den Städten New York, Rio de Janeiro, Tokio, Marseille, Belgrad und Luxemburg. Die urbanen Räume, von den Straßen Brooklyns über die Stadtbrachen Belgrads und den Wohnsilos von Marseille bis zu dem im Sonnenlicht leuchtenden Strand von Rio werden dabei zu Kreuzungspunkten des Begehrens in einem magischen Realismus, der das Wunderbare in den Alltag einbettet. Er schafft Gesichter voller Sehnsucht, die uns verzaubern: der lang anhaltende Blick einer junge Frau am Moped zum Beispiel, das oder auch ein zarter, alles herum vergessen machende Kuss einer Frau aus den Favelas Rios, den ein im Zynismus fast ertrinkender TV-Star mitten im Dreh einer Telenovela-Szene von empfängt wie eine erlösende Gabe. Es geht, oft aufgelöst in Nahaufnahmen und in vielen subtilen Gesten, um stille Träume und um rasende Angst, um Liebe und Verletzung, um Stärke und Schwäche. Um das Spiel von Nähe und Distanz, um Romantik und Tragik, um die Heiterkeit, den Tod – und um das ewige Weitermachen in Beziehungen, die gleichzeitig nicht enden und nicht besser werden wollen.

Trailer zu "Universalove"

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Hintergrund

Es geht in Universalove, wie im Schlager, wie in der Oper, um die großen Gefühle. Doch was dabei herauskommt, ist nach Ansicht des Regisseurs ein Musical für Leute, die sich sonst keine Musicals ansehen. Die obligatorische Nummernrevue im Musical, die die Körper in Tanz und Bewegung setzt, wird hier durch einen in Feinabstimmung mit den filmischen Szenen entstandenen und bis ins Detail nachjustierten Score der österreichischen Band Naked Lunch ersetzt. Die exakt getimte Musikeinwürfe orchestrieren und strukturieren den Film. Sie werden nach Möglichkeit live zur Projektion eingespielt und erzeugen dadurch eine nicht zuletzt mediale Reibung zwischen den teilweise effektbeladenen, artifiziellen Bildern und der performativen Direktheit und Wucht eines hochkonzentrierten Rocksets. Dieses lebt von der Dynamik eines sich häufig aus anschwellenden Ambient-Etüden herausschälenden, unversehends rhythmisch angetriebenen (Chor-)Gesangs der in den kurzen dramatischen Bögen imstande ist, zwischen glockenheller Hymnik und aufgerauhter, müder Melancholie zu vermitteln. In der rein filmischen Version von Universalove sind die Song- und Soundminiaturen sorgfältig mit dem Sound der Filmszenen abgemischt, schlucken diese manchmal zur Gänze in den lauteren, eruptiven Passagen und lassen dann doch wieder Bilder und die Menschen darin buchstäblich atmen. So entstehen die atmosphärische Anschlüsse an und Überblendungen von einzelnen Episoden.

Schauspieler und Rollen

Anica Dobra
Dusan Askovic
Damien Smith
Sri Gordon
Daniel Plier
Sascha Migge
Liza Machover
Samir Menouar
Magda Gomes
Erom Cordeiro
Kyoichi Komoto
Makiko Kawai
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Technik-Details

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