Die Story zu "Die Andere Seite Von Allem"
Eine Familie wird nach dem 2.Weltkrieg von Titos Kommunisten enteignet und ihre Wohnung in Belgrad aufgeteilt. Die Tür, die 70 Jahre verschlossen blieb, bildet den Ausgangspunkt einer familiären, politischen und historischen Chronik. Es handelt sich um die Familie der Regisseurin, verkörpert von ihrer charismatischen Mutter Srbijanka Turajlic, einer ehemaligen Mathematik-Professorin und wichtigen Figur des Widerstands gegen das Milosevic Regime in den 1990er-Jahren. Während sich die Familie immer wieder auf ihr jugoslawisches Erbe zurückbesinnt, rufen Volkszählungen ethnische Zugehörigkeiten auf den Plan. Wenn die Freund*innen heute zum Abendessen kommen, klingeln sie immer noch dreimal - wie in alten Zeiten, als dies der Code war, dass es nicht der Geheimdienst ist, der vor der Tür steht. Srbijankas Tochter Mila beginnt Fragen zu stellen, die Kamera immer bereit. Die zugleich tiefsinnigen und amüsanten Gespräche der beiden Frauen bieten einen Einblick in die bewegte Geschichte eines Landes mit ihren Umbrüchen und politischen Veränderungen. Oft ist von bürgerlichem Engagement und der Verantwortung die Rede, die jede Generation trägt - die Verantwortung der Protagonistinnen, aber auch die der Zuschauer.
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Hintergrund
Preis des Auswärtigen Amtes für kulturelle Vielfalt 2018 GO EAST: Der Preis geht an den Film, der eine zutiefst persönliche Geschichte zeigt, die vom Land beeinflusst wird, aber es auch beeinflusst. Der Film gibt einen einzigartigen Einblick in das Leben einer starken Frau, die gegen den Strom schwimmt. Er macht auf ein wichtiges Thema von heute aufmerksam: die Fragilität und Verwundbarkeit der Demokratie.
Regie
Mila Turajlić
Produktion
Mila Turajlić, Carine Chichkowsky
Soundtrack
Jonathan Morali
Produktionsland und Jahr
Serbien, Frankreich, Katar 2017