Tea With The Dames - Ein Unvergesslicher Nachmittag
Tea With The Dames - Ein Unvergesslicher Nachmittag

Tea With The Dames - Ein Unvergesslicher Nachmittag

FSK 0 83 Minuten Doku/Reportage
Mit: Maggie Smith und Judi Dench
Im Kino: Gestartet am 25.04.2019

Die Story zu "Tea With The Dames - Ein Unvergesslicher Nachmittag"

Vier alte Freundinnen, die sich seit Jahrzehnten kennen (und die ganz nebenbei zu den berühmtesten Schauspielerinnen Großbritanniens gehören) treffen sich ab und an auf dem Land, um den neuesten Klatsch und gemeinsame Erinnerungen auszutauschen - und um viel zusammen zu lachen. Dass diesmal ein komplettes Filmteam dabei ist, um sie zu belauschen, stört die vier kaum: Sie lassen die Vorbereitungen vor der ersten Klappe professionell über sich ergehen, als der Standfotograf sie im Garten des Cottages an einem Teetischchen auf einer Wiese platziert, wie es sie so grün nur in England gibt. Und nun sitzen die vier beisammen: Dame Judi Dench, Dame Maggie Smith, Dame Eileen Atkins und Dame Joan Plowright. Aber was ist eine „Dame“ eigentlich genau? Es ist das weibliche Gegenstück zur Ritterwürde. Als Mann wäre man auf dieser Adelsstufe Knight oder Baronet, und als Frau wird man per Ritterschlag vom jeweiligen Monarchen zur „Dame“ geadelt. Judi Dench wurde diese Ehre 1988 zuteil, Maggie Smith bekam die Ritterwürde 1990 von Elisabeth II. verliehen. Bei Eileen Atkins (2001) und Joan Plowright (2004) nahm Elizabeth’ ältester Sohn, Prinz Charles, die Ehrung vor. Wobei Plowright sogar noch tiefstapelt, wenn sie sich als Dame bezeichnen lässt - eigentlich ist sie sogar Baroness Olivier, seit ihr Mann Laurence Olivier 1971 von der Königin zum Baron ernannt wurde... Die erste Frage, die sich die Dames stellen: Wo soll man anfangen bei so vielen Erinnerungen? Warum also nicht einfach am Anfang: am Beginn ihrer Karrieren? Eileen Atkins erzählt, eine Zigeunerin hatte ihrer Mutter geweissagt, dass ihre Tochter eine Tänzerin werden würde. So trat Eileen schon als Kind abends in Arbeiterklubs auf - und schlief dafür in der Schule ein. Judi Dench steuert die Anekdote bei, wie sie und ihre Kolleginnen auf Tournee, wenn eine Vermieterin unhöflich war, vorm Ausziehen einen Räucherfisch unter den Tisch des Pensionszimmers genagelt haben - und erzählt im nächsten Atemzug von Schauspiellegende John Gielgud, der sie als ihr Bühnenpartner in „Der Kirschgarten“ tröstete, nachdem der Regisseur sie als „fürchterlich“ abgekanzelt hatte. An dieser Stelle unterbricht das englische Wetter die Dreharbeiten - kurz darauf geht es im Salon weiter. Das Thema nun: Lampenfieber. Wie Plowright meint, glauben die Kritiker, sie machten das alles mit links - „aber in Wirklichkeit zittern wir im Inneren“. Und Atkins fügt scherzhaft hinzu, dass sie vor jeder Aufführung überlege, ob sie sich nicht doch lieber vor dem Theater von einem Auto überfahren lassen sollte. Das Lampenfieber, darin sind sich die Dames einig, war am Schlimmsten, wenn man es als junge Schauspielerin mit den großen Namen des britischen Theaters zu tun hat, allen voran (Plowrights 1989 verstorbener Ehemann) Lawrence Olivier. Mit ihm spielte Dench etwa 1968 in „Ein Sommernachtstraum“ an der Royal Shakespeare Company, und Maggie Smith, die mit in den 60er Jahren am neu gegründeten National Theatre in „Baumeister Solness“ und in „Othello“ auf der Bühne stand, sagt: „Alle waren nervös, wenn sie mit Olivier zu tun hatten“. Joan Plowright, die mit Olivier u. a. in „The Entertainer“ spielte, sagt es so: „Er war wie eine Naturgewalt und manchmal auch ein Alptraum.“ Das Problem des Lampenfiebers besteht aber auch fernab der Bühne bei Kino-Dreharbeiten, wie Maggie Smith gesteht: „Man hat immer Angst“, sagt sie: „Alle sind angespannt und warten mit angehaltenem Atem, und wenn man es verbockt, schauen alle angestrengt woanders hin...“ Die 60er Jahre waren für die vier aber politisch aufregende Jahre. Judi Dench erinnert sich an die gewalttätigen Proteste gegen den Vietnamkrieg in Trafalgar Square und erzählt, wie die Kollegin Vanessa Redgrave ihre Festnahme provozierte und dabei vergaß, dass sie eigentlich eine Matineevorstellung geben sollte. Den unbedingten Freiheitswillen, der sich damals schon äußerte, haben alle beibehalten - auch im Adelsstand. So versichert Maggie Smith Judi Dench: „Man darf auch als Dame noch fluchen.“ Wovon insbesondere Dench gern Gebrauch macht... Am späten Nachmittag gibt es dann Champagner statt Tee - für die letzten Kapitel dieses außerordentlichen Gesprächs. Als Regisseur Roger Mitchell die Dames bittet, von ihren Erfahrungen mit dem Älterwerden zu erzählen, antwortet Dench gewohnt deutlich (also nicht zitierfähig). Sie zählt bei ihren Kolleginnen durch und fragt: „Haben wir zusammengerechnet überhaupt noch drei funktionierende Augen?“ Dabei haben die Dames auch spät in ihrer Karriere noch herausragende Rollen gespielt. Dench etwa sagt, dass der Film „Ihre Majestät Mrs. Brown“ von 1997 ihre Karriere „völlig verändert“ habe, und bei Maggie Smith waren es die Rollen der Lehrerin McGonagall in „Harry Potter“ (die sie erstmals mit 66 Jahren spielte), und der Dowager Duchess in „Downton Abbey“ (die sie mit 75 übernahm), die sie noch einmal einem ganz neuen Publikum bekannt machten. In dem Zusammenhang hat Smith noch ein kleines Geständnis zu machen: Sie hat „Downton Abbey“ nie gesehen - auch wenn die Produzenten so nett waren, ihr die Komplettbox der Serie zu schicken... Sie erinnert sich allerdings lebhaft an die Dreharbeiten, insbesondere die ausladenden Hüte, die sie in der Rolle tragen musste: „einer so groß und so schwer wie die Royal Albert Hall!“ Bei allen Beschwerlichkeiten: Einen Schlussstrich ziehen die Dames mit diesem Film ausdrücklich nicht. Dench spricht für alle, wenn sie sagt. „Wir arbeiten bis zum Ende!“

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Hintergrund

Mit TEA WITH THE DAMES - Ein unvergesslicher Nachmittag ist das Publikum herzlich dazu eingeladen, den großen Damen des Films Eileen Atkins, Judi Dench, Joan Plowright und Maggie Smith Gesellschaft zu leisten. Die vier außergewöhnlichen Freundinnen, die für ihre schauspielerischen Leistungen von der Queen zu „Dames“ geadelt wurden, treffen sich seit mehr als 50 Jahren immer wieder in einem Cottage zum Tee. Dort plaudern sie - very british - lustvoll und witzig über ihre Leben und den neuesten Klatsch, erinnern sich an alte Zeiten, ihre Erfahrungen am Theater, im Fernsehen und im Kino. Mit viel Humor erzählen sie freimütig und ohne jegliche Sentimentalität von ihren Anfängen auf der Bühne, von prägenden Erfahrungen, den Macken berühmter Berufskollegen und Ex-Ehemännern und vom Lampenfieber. Mit nicht immer ganz jugendfreien Sprüchen kommentieren sie pointiert die Widrigkeiten des Lebens, denn vor allem haben die geadelte Damen Spaß miteinander und ihr Lachen und Humor ist unwiderstehlich und hochansteckend! Der mehrfach preisgekrönte Regisseur Roger Michell („Notting Hill“) durfte für TEA WITH THE DAMES die vier von der britischen Königin mit dem Titel „Dame“ in den Ritterstand erhobenen Schauspielerinnen Eileen Atkins, Joan Plowright, Maggie Smith und Judi Dench beim Tee mit der Kamera begleiten. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten hatten die Damen zusammengerechnet an die 250 Jahre Schauspielkarriere hinter sich. Jede einzelne dieser außergewöhnlichen Schauspielerinnen hätte schon genug für eine abendfüllende Doku zu berichten gehabt - zusammen aber ergibt sich ein absolut faszinierendes Bild vierer starker und dabei völlig unterschiedlicher Persönlichkeiten, die nicht nur das britische Theater seit den 50er Jahren entscheidend geprägt haben, sondern auch mit Fernseh- und Filmrollen von „James Bond 007“ bis zu „Downton Abbey“ und „Harry Potter“ zu Weltruhm gekommen sind. Viele Filmausschnitte in TEA WITH THE DAMES laden zum Schwelgen in der Filmgeschichte ein. Die internationale Presse feierte den Film mit grandiosen Bewertungen. Wer diese „Dames“ kennen lernt, wird für immer ihr Fan sein.

Schauspieler und Rollen

Maggie Smith Herself
Judi Dench Herself
Eileen Atkins Herself
Joan Plowright Herself
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Originaltitel

Nothing Like a Dame

Regie

Roger Michell

Produktion

Sally Angel, Debbie Manners, Karen Steyn, Anthony Wall

Soundtrack

Pasquin Mariani

Produktionsland und Jahr

Großbritannien 2018

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