Das kennt man ja: je höher der Alkoholpegel, umso weniger Hemmungen hat man. Das gilt wohl auch bei der sexuallen Neigung, die kann man nämlich mit genug Alkohol ordentlich verschieben - in Richtung eigenes Geschlecht.

Zumindest behaupten das die Forscher einer Studie, die jetzt im "Journal of Social Psychology" erschienen ist. Untersucht wurde, welche Auswirkungen Alkohol auf sexuelle Vorlieben hat. Und auch, ob sich heterosexuelle Menschen ab einem bestimmten Alk-Pegel plötzlich auch zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen.

Menschen, die sich bis sehr spät in Bars herumgetrieben haben, bekamen mit steigendem Alkoholgenuss Fotos von Männern und Frauen gezeigt. Diese sollten sie dann nach Attraktivität bewerten. Bei Frauen stieg das Interesse an Männern und Frauen gleich stark und direkt im Verhältnis zum getrunkenen Alkohol. Bei den Jungs sah es ein bisschen anders aus. Nüchtern fanden die andere Männer total abturnend und auch ein bisschen Alkohol schien da nicht zu helfen. Ab einem gewissen Alk-Pegel allerdings hatten sie ein gleich hohes Interesse an Frauen und Männern.

Ursache dafür sollen die abgebauten Hemmungen und Ängste sein. Alkohol sorgt dafür, dass wir Menschen nicht mehr unbedingt das tun, was von uns erwartet wird, sonder eher Dinge, auf die wir einfach Lust haben. Oder anders gesagt: Konsequenzen und Meinungen anderer sind uns betrunken ziemlich egal.

So wissenschaftlich die Studie auch durchgeführt worden sein mag: wir haben mal ein bisschen genauer hingesehen und einen riesigen Haken gefunden: Normalerweise werden für solche Studien hunderte oder tausende Probanten herangezogen. Damit soll die Bevölkerung möglichst repräsentativ vertreten werden. Bei dieser Studie wurden allerdings nur 51 Männer und 32 Frauen befragt! Die Studie gleicht also in etwa einer Umfrage in einer Schulklasse.