Eure Daten: Das weiß Netflix über euch
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Eure Daten: Das weiß Netflix über euch

Bild von Michael Zeis
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Datenschutz ist gerade wieder in aller Munde, doch solltet ihr nicht nur wissen, welche Informationen Facebook über euch speichert. Auch andere Konzerne sammeln fleißig Daten und werten diese aus, um euch besser kennenzulernen – möglicherweise ohne, dass ihr euch dessen bewusst seid. Wie sieht es beispielsweise bei Netflix aus? Was weiß der Streaming-Riese über euch? Wir klären euch auf.

Erst letzten Dezember löste Netflix mit einem auf den ersten Blick harmlos aussehenden Tweet einen Shitstorm zum Thema Datenschutz aus: „An die 53 Leute, die in den letzten 18 Tagen jeden Tag A Christmas Prince gesehen haben: Wer hat euch wehgetan?“, schrieb Netflix US und dachte offenbar, dieser Tweet würde als netter Scherz durchgehen.

Viele fanden die Nachricht aber alles andere als lustig und schon eher unheimlich. Zudem bestätigte ein Unternehmenssprecher die Richtigkeit der Daten, die für diesen Tweet verwendet wurden. Inzwischen reagierten Nutzer auf Twitter und Co. mit Postings á la „Netflix is watching you“ und „Big Brother“ – mit beidem wurde Bezug auf den dystopischen Roman 1984 von George Orwell genommen.

Spätestens nach diesem Tweet war vielen klar: Auch Netflix weiß vielleicht mehr über euch, als ihr ahnt. USA Today hat nun Informationen dazu veröffentlicht, was genau Netflix eigentlich alles an Daten über seine Kundschaft nach Maßgabe seiner eigenen Datenschutzerklärung sammelt.

Grundsätzliches dürfte den meisten schon allein durch die Informationen klar sein, die sie Netflix bei der Registrierung geben: Dazu gehören z.B. euer vollständiger Name, eure Hausanschrift, eure E-Mail-Adresse, mindestens eine von euch angegebene Telefonnummer und natürlich auch eure Zahlungsdaten, denn euer Netflix-Abo muss ja bezahlt werden.

Gehen wir etwas tiefer: Dank eurer IP-Adresse kann Netflix auch herausfinden, wo ihr euch gerade befindet. Auch weiß Netflix, welches Gerät ihr gerade nutzt, um die Streaming-Inhalte abzurufen. Auch in euren Browserverlauf linst Netflix laut USA Today.

Die Informationen, die Netflix auf diese Weise über euch erlangt, kann der Streaming-Dienst auch mit demografischen und interessenbasierten Daten sowie weiteren Daten über euer Internet-Nutzungsverhalten kombinieren, die Netflix aus anderen Quellen (diverse Online- und Offline-Anbieter von Daten) bekommt.

Naheliegenderweise beobachtet Netflix auch, was ihr euch auf dem Streaming-Portal alles anseht und speichert das genauso wie etwaige Bewertungen, die ihr auf der Netflix-Oberfläche für zum Beispiel Filme oder Serien abgebt. Doch was macht Netflix mit all diesen Informationen über euch?

Ein Blick in die Datenschutzerklärung von Netflix offenbart, dass die Daten über euch angeblich genutzt werden, um die Netflix-Dienste zu analysieren und zu verbessern sowie Betrügereien vorzubeugen. Netflix arbeitet auch mit anderen Unternehmen, wie beispielsweise für Werbeaktionen. Dabei ist auch die Weitergabe eurer Daten möglich. Letzteres geschieht unter anderem auch, um anwendbarem Recht, Vorschriften, rechtlichen Prozessen und Anfragen von Behörden Folge zu leisten.

Natürlich basieren auch die persönlichen Empfehlungen, die ihr regelmäßig von Netflix bekommt, auf den Informationen, die der Streaming-Anbieter über euch und euer Nutzungsverhalten gesammelt hat. Und auch, wenn dieser letzte Punkt vergleichsweise harmlos klingt, können wir euch nur empfehlen, euch die im Internet frei einsehbare Datenschutzerklärung von Netflix grundsätzlich einmal selbst durchzulesen.

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