Seit Kurzem findet der Verleumdungsprozess zwischen Johnny Depp und seiner Ex-Frau Amber Heard statt und die Verhandlungen werden von dem Medien mit großem Interesse verfolgt. Immer wieder kommen neue brisante Details ans Licht. Nun bestätigte Depp außerdem, nie wieder als Captain Jack Sparrow aufzutreten. Nicht einmal für 300 Millionen US-Dollar.
Johnny Depp, der besonders gerne sehr exzentrische Rollen spielt, ist in den letzten Jahren nur selten in den Kinos zu sehen. Das liegt daran, dass der ehemalige Superstar privat sehr beschäftigt ist. Denn die Skandal-Ehe mit Hollywood-Kollegin Amber Heard zieht bereits seit Jahren Rechtsverfahren nach sich. Nachdem Depp bereits vor einiger Zeit ein Verfahren gegen die britische Zeitung The Sun verlor, in dem entschieden wurde, dass diese ihn "Frauenschläger" nennen darf, verlor Depp so gut wie jede seiner Rollen.
Mit dabei auch die als Captain Jack Sparrow in der "Fluch der Karibik"-Reihe und die des Bösewichts Grindelwald im Harry Potter-Spin-Off "Phantastische Tierwesen". Inzwischen ist klar, dass es in dem Verfahren zwischen Heard und Depp, die sich Gegenseitig auf 50, beziehungsweise 100 Millionen US-Dollar verklagen, keine Gewinner geben wird. Denn Depp gab seine Drogensucht zu und auch gegen Heard liegen Beweise vor.
Laut Depp soll Heard ihm eine Zigarette im Gesicht ausgedrückt und ihn regelmäßig verprügelt haben. Außerdem soll sie eine Glasflasche nach ihm geworfen haben, die ihm die Spitze des kleinen Fingers abtrennte. Das Verfahren umfasst zum Teil auch so absurde Vorfälle, wie die Fäkalien von Amber Heard im Bett von Johnny Depp.
Vor Gericht werden auch immer wieder berufliche Details der beiden Star bekannt. So wurde Depp erst kürzlich von Heards Anwalt gefragt, ob dieser erneut als Jack Sparrow auftreten würde, wenn Film-Studio Warner ihm 300 Millionen US-Dollar bieten würden. Das verneinte Johnny Depp eindeutig.
Fans, die bisher gehofft hatten, dass sich die Situation um Johnny Depp wieder beruhigt, sobald die Verfahren beendet werden, werden also enttäuscht sein. Denn auch wenn Depp weiter als Schauspieler tätig ist, wird er wohl nie wieder seine ikonischsten Rollen verkörpern.
Der Stand im Prozess gegen Amber Heard
(dpa) Hollywood-Star Johnny Depp hat im Kreuzverhör mit den Anwälten seiner Ex-Frau Amber Heard frühere SMS-Nachrichten vorlesen müssen, in denen er die Schauspielerin auf üble Weise beschimpft hatte.
Am dritten Tag im Zeugenstand im Gericht des Bezirks Fairfax (Virginia) wurde der «Fluch der Karibik»-Star am Donnerstag (Ortszeit) auch mit teils schockierenden Videos, Fotos und Audioaufnahmen konfrontiert, mit denen Heards Anwälte ein Bild von Depp als Süchtigen mit heftigen Ausfällen zeichnen wollten.
In einem Video, von Heard aufgenommen, schlägt er morgens wütend in einer Küche um sich, trinkt ein großes Glas Wein und brüllt, dass er ihr zeigen werde, was «verrückt» sei. Im Kreuzverhör sagte Depp, dass er «einige Küchenschränke» aber nicht Heard angegriffen habe. Am Tag zuvor hatte er in dem Verleumdungsprozess angebliche Gewaltausbrüche der «Aquaman»-Schauspielerin beschrieben. Während eines Streits im Jahr 2015 habe sie eine Wodka-Flasche auf ihn geworfen. Dabei sei ein Teil seines Mittelfingers abgetrennt worden. Heard hat diesen Vorwurf in der Vergangenheit bestritten.
Schimpftiraden und Beleidigungen
Beim Verlesen von Schimpftiraden und demütigenden Beleidigungen in seinen Textnachrichten räumte Depp am Donnerstag an einer Stelle ein, dass er auf seine Wortwahl «nicht stolz» sei. In SMS-Texten zog er über Heard als «Nutte» her und sprach von ihr, als ob sie bereits tot sei. Andere Messages drehten sich um das Beschaffen von Drogen. Am Montag sollte die Befragung Depps vor der Jury fortgesetzt werden. Heard soll zu einem späteren Zeitpunkt in den Zeugenstand treten.
2016 hatte die Schauspielerin nach nur 15 Monaten Ehe die Scheidung eingereicht. Sie warf dem Hollywood-Star häusliche Gewalt vor. In seiner Zivilklage hält Depp seiner Ex-Frau vor, in einem 2018 von der «Washington Post» veröffentlichten Kommentar zum Thema häusliche Gewalt falsche Aussagen gemacht zu haben. Dies hätte seinem Ruf geschadet. Wegen Verleumdung klagt Depp auf rund 50 Millionen Dollar (gut 45 Millionen Euro) Schadenersatz.