Rockstars Reloaded: Die schrillsten Figuren der Filmgeschichte
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Rockstars Reloaded: Die schrillsten Figuren der Filmgeschichte

Bild von Jochen Becker
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Wer hatte nicht schon einmal den Wunsch, ein Rockstar zu sein? Man ist reich, berühmt und kann das Leben in vollen Zügen genießen, ohne Rücksicht auf Verluste. Während diese schrillen Gestalten schon im wahren Leben an Extravaganz kaum zu überbieten sind, setzt die Filmbranche oft gern noch einen drauf und erschafft dabei herrlich skurrile Charaktere abseits jeder Norm.

Wir nehmen die bevorstehende Veröffentlichung der turbulenten Action-Komödie GUN SHY am 20. April 2018 zum Anlass, einen Blick auf die abgedrehtesten Rockstars der Filmgeschichte zu werfen. Die Trailer zu den Filmen mit den schrillsten Rockern findet ihr unter diesem Text direkt in unserem Player.

Tom Cruise als Stacee Jaxx in ROCK OF AGES: Wo er auftaucht, löst er Begeisterungsstürme aus und lässt die Frauen reihenweise in Ohnmacht fallen. Er sieht umwerfend aus, trinkt wie ein Loch und erfüllt auch sonst alle gängigen Rockstar-Klischees. Er ist Stacee Jaxx! Als Frontmann der fiktiven Band „Arsenal“ hat er Musikgeschichte geschrieben und wird unter Rockfans wie ein Gott verehrt. Kein Wunder also, dass Dennis Dupree, Besitzer des von der Insolvenz bedrohten Nachtclubs The Bourbon Room, seine ganzen Hoffnungen in das anstehende Konzert der Band in seinem Laden setzt. Dumm nur, dass Jaxx nicht gerade zu den einfachen Mitarbeitern zählt. So muss ihm sein Manager als Termin ein früheres Datum nennen, damit Jaxx überhaupt pünktlich zum Gig erscheint. Diesen meistert er dann jedoch mit Bravour, sorgt für einen ausverkauften Saal und – ganz der Rockstar – für den ein oder anderen Schwächeanfall bei den anwesenden Damen.

Nach eigenen Angaben basiert Tom Cruises Darstellung überwiegend auf den realen Rockstars Jim Morrison und Axl Rose. Da es sich bei „Rock of Ages“ um sein erstes Musical handelte, waren die Vorbereitungen für die Dreharbeiten ein hartes Stück Arbeit für Cruise: Neben Muskeltraining nahm er fast ein halbes Jahr lang Gesangsunterricht und probte fünf Stunden täglich.

Russell Brand als Aldous Snow in MÄNNERTRIP: Ein Traum für die Fans, ein Albtraum für die Angestellten: Die Arbeit mit einem Rockstar ist kein Zuckerschlecken! Wenn sie sich nicht gerade durch jahrelangen Drogenkonsum nur noch in Zeitlupe bewegen – man denke an den herausragenden Sean Penn als Cheyenne im gleichnamigen Film von 2011 – können sie ihren Mitarbeitern das Leben ganz schön schwer machen. Aldous Snow ist genau so ein Fall. Als der britische Musiker zu seinem großen Comeback von London nach Los Angeles gebracht werden soll, ist es die Aufgabe des Angestellten der Plattenfirma, Aaron Green, für eine reibungslose Reise zu sorgen. Doch auch wenn Snow eigentlich auf der Suche nach dem tieferen Sinn des Lebens ist und kürzer treten möchte, so ganz kann er doch nicht aus seiner Haut. Es folgen unzählige Partys, Orgien und eine verrückte Tour durch die USA.

Die Rolle des Aldous Snow verkörpert Brand hier schon zum zweiten Mal. Bereits im 2008 erschienenen „Nie wieder Sex mit der Ex“ spielte er den exzentrischen Rockstar. Auf diesen Film gibt es in „Männertrip“ dann auch zahlreiche Anspielungen.

Mark Wahlberg als Chris „Izzy“ Cole in ROCK STAR: Jeder hat wohl eine Lieblingsband, nur der Grad der Verehrung kann stark variieren. Angefangen beim wiederholten Hören der Songs und dem Aufhängen von Bandpostern, ist der Gipfel der Verehrung die Gründung einer Tribute-Band. Chris „Izzy“ Cole hat genau das getan und spielt in seiner Band „Blood Pollution“ die Songs seiner Idole nach: die Hair-Metal-Band „Steel Dragon“. Während sein Leben zu diesem Zeitpunkt noch ohne Glamour auskommt und er nebenbei als Servicetechniker für Fotokopierer arbeitet, geschieht schon bald das Unglaubliche: Der Leadsänger von „Steel Dragon“ wird entlassen und die Band sucht händeringend einen Nachfolger. Was liegt da näher, als die Person anzuheuern, die schon alle Songs perfekt beherrscht? Kurzerhand wird Cole an das Mikrofon geholt und taucht ab in die Welt aus Sex, Drugs and Rock’n‘Roll. Bald muss er jedoch feststellen, dass hier nicht alles Gold ist, was glänzt und dass er nicht nur von seinen neuen Bandkollegen schikaniert wird, sondern auch seine Freundin Emily zu verlieren droht. Am Ende besinnt er sich jedoch auf das Wesentliche und kehrt der Band während eines Konzerts den Rücken. Sein Posten wird dann auch prompt vom nächsten Fan besetzt, der Kreis schließt sich.

Tatsächlich hat der Werdegang Coles im Film einen realen Hintergrund. Rob Halford, Sänger der Metal-Band Judas Priest, verließ die Band im Jahr 1997. Ersetzt wurde er daraufhin bis zu seiner Rückkehr durch Tim 'Ripper' Owens, davor Sänger in einer Judas Priest-Coverband. Der ursprüngliche Titel des Films, „Metal God“, dürfte sich ebenfalls auf den Judas Priest Frontman beziehen: Es ist dessen Spitznamen.

Antonio Banderas als Turk Henry in GUN SHY: Ein Sänger, der seine Band verlässt, ist bei weitem kein Einzelfall. Als Frontmann der Metal-Band „Metal-Assassin“ war Turk Henry ganz oben und schrieb Musikgeschichte. Nach seinem Ausstieg jedoch brütet er nur noch in seiner Villa vor sich hin, während seine ehemaligen Bandkollegen ohne ihn Unmengen an Platten verkaufen. Das kann einem Rockstar schon mal zusetzen, und so treibt Henrys ohnehin schon gut ausgeprägte Exzentrik immer ausgefallenere Blüten. So landet sein Fernseher im Pool, nachdem er darin einen Bericht über seinen Absturz gesehen hat. Das macht eine Rocklegende aber natürlich nicht selbst, sondern lässt das TV-Gerät fachmännisch durch seine Techniker von der Wand trennen und samt fein säuberlich aufgerolltem Kabel dem kühlen Nass übergeben. Ein Urlaub mit seiner Freundin in Chile soll dann für etwas Abwechslung sorgen, entpuppt sich am Ende aber als waschechte Entführung. Völlig klar, dass Henry den Fall nicht wie jeder andere angeht, schließlich ist er ein Rockstar!

Musikalische Performances sind für Banderas kein Neuland. So sang er bereits in der Musical-Verfilmung „Evita“ (1996) alle Passagen selbst und spielte im Jahr 2003 erfolgreich in dem Broadway-Musical „Nine“ an der Seite von Chita Rivera, wofür er sogar eine Nominierung für den Tony Award® erhielt.

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