Die fünf größten Politskandale auf der Kinoleinwand

Die fünf größten Politskandale auf der Kinoleinwand

Bild von Jochen Becker
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Erst verschwiegen, dann vertuscht und schließlich von mutigen Menschen dennoch ans Licht der Öffentlichkeit gebracht – Politskandale bieten seit jeher reichlich Brisanz und enormes Potenzial, um auf der großen Leinwand filmisch verewigt und vom Publikum gefeiert zu werden. Steven Spielbergs DIE VERLEGERIN mit Meryl Streep und Tom Hanks in den Hauptrollen reiht sich nun in dieses Genre ein, das bereits mehrfach Oscar®-prämierte Dokumentar- und Spielfilme hervorgebracht hat. Solche aufregenden und mitreißenden Werke bleiben besonders im Gedächtnis – sehen Sie im Folgenden die fünf herausragendsten Beispiele des Genres. Die Trailer dazu gibt's im Videoplayer darunter.

Citizenfour - Er nennt sich „Citizen Four“ und behauptet, Beweise für die Existenz eines weltweiten Massenüberwachungsprogramms der US-amerikanischen Geheimdienste zu haben. Als die preisgekrönte Filmemacherin Lauren Poitras im Januar 2013 E-Mails von diesem Unbekannten erhält, schnappt sie sich ihre Kamera und ein Journalistenteam, um der Geschichte nachzugehen. Sie reisen nach Hongkong und treffen dort auf niemand anderen als Edward Snowden persönlich. Entstanden ist ein unfassbarer Dokumentarfilm über den Whistleblower Snowden und dessen Wahrheit über die Überwachungs- und Spionagetätigkeiten der USA. Ein Film, der die Welt nachhaltig veränderte.

Erin Brockovich - Die arbeitslose und alleinerziehende Mutter von drei Kindern wird 1993 Opfer eines Autounfalls und scheitert vor Gericht mit ihrer Klage auf Schmerzensgeld. Als ihr Anwalt Ed Masry sie daraufhin als Anwaltsgehilfin einstellt, stößt sie auf einen riesigen Umweltskandal im kalifornischen Hinkley. Julia Roberts spielt Erin Brockovich im gleichnamigen Film und wurde für ihre einzigartige Darstellung 2001 mit dem Oscar® ausgezeichnet. Es ist das beeindruckende Porträt einer Frau, die ohne Schulabschluss oder Ausbildung die größte Schadensersatzzahlung in der Geschichte der USA durchsetzte.

Spotlight - Es war im Januar 2002, als eine Gruppe von Journalisten der Tageszeitung Boston Globe hunderte Fälle von sexuellem Missbrauch innerhalb der römisch-katholischen Kirche in Boston aufdeckte. Ihre Berichterstattung trat ein weltweites investigatives Verfahren gegen die katholische Kirche los und landet 2015 schließlich auf der großen Kinoleinwand. Das Drama „Spotlight“, von Regisseur Tom McCarthy und mit Michael Keaton, Mark Ruffalo und Rachel McAdams in den Hauptrollen, wurde 2016 mit zwei Oscars® ausgezeichnet.

Die Unbestechlichen - Der Klassiker unter den Politskandalfilmen behandelt die Ereignisse nach der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl von 1972, die der Republikaner Richard Nixon gegen den Demokraten George McGovern mit großem Vorsprung gewann. Der Film erzählt die Geschichte der Journalisten Carl Bernstein (Dustin Hoffman) und Bob Woodward (Robert Redford), die in den Jahren nach der Wahl einer vagen Spur nachgehen und schließlich die Abhörversuche des Weißen Hauses aufdecken, die schließlich als „Watergate-Affäre“ in die Geschichte eingingen. Die mit vier Oscars® ausgezeichnete, hochspannende Filmadaption aus dem Jahre 1976 ist bis heute einer der bekanntesten Filme des Genres – zudem hat der Skandal auch 40 Jahre später nichts an Brisanz und Aktualität verloren.

Die Verlegerin - Ein weiterer Politskandal, der der „Watergate-Affäre“ vorausging, war die Veröffentlichung der sogenannten „Pentagon Papiere“. Das packende Politdrama DIE VERLEGERIN, das am 22. Februar 2018 in die deutschen Kinos kommt, erzählt genau diese Veröffentlichung durch Zeitungsverlegerin Katharina „Kay“ Graham. Keine Geringere als Meryl Streep spielt Graham, welche nach dem Tod ihres Vaters und dem Selbstmord ihres Ehemanns 1963 selbstbewusst in deren Fußstapfen tritt und Verlagschefin der Washington Post wird. Sie behauptet sich bravourös in dieser ausgemachten Männerwelt. Zusammen mit Chefredakteur Ben Bradlee (Tom Hanks) findet sie sich 1971 inmitten eines gewaltigen Prozesses mit der US-amerikanischen Regierung wieder, die versucht, sie an der Veröffentlichung der Dokumente zu hindern, die die geheimen Planungen der US-Regierung zum gewollten Beginn des Vietnamkrieges aufzeigen und die bewusste Täuschung der amerikanischen Öffentlichkeit darüber belegen. Graham setzte mit ihrem beispiellosen Kampf für die Wahrheit und die Pressefreiheit ihr gesamtes Vermögen und das Schicksal der Washington Post aufs Spiel und gewann trotzdem den Kampf gegen die kolossalen Täuschungen der Regierung. Sie läutete damit nicht bloß den Anfang vom Ende des Vietnamkriegs ein, sondern auch die Erneuerung des Gesetzes zur Informationsfreiheit, welches es seitdem Bürgern erlaubt, Einblick in Regierungsdokumente zu erhalten.

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Mit Material vonPure Online