Schwer krebskranker Mann läßt Film zum Schutz der Natur produzieren
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Schwer krebskranker Mann läßt Film zum Schutz der Natur produzieren

Bild von Johanna Mahlberg
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Was ist am Ende eines Lebens noch von Bedeutung. Geld spielt zumindest für einen Menschen keine Rolle mehr. Die Sorge um Natur und Tierwelt und die Frage, welche Zukunft wir nachfolgenden Generationen hinterlassen, beschäftigt den schwer an Krebs erkrankten so stark, dass er beschließt, sein Geld dem Schutz der Natur zu hinterlassen.

Mit dem neuen Film "Das Vermächtnis" von dem deutschen Tierfilmer Jens Klingebiel, wurde ein Film produziert, der der Allgemeinheit gehören soll. Kostenlos und frei verfügbar für jeden Menschen auf der Welt.

"Das Vermächtnis" - Es ist ein außergewöhnlicher Film. Die Entstehungsgeschichte ist so noch nie vorgekommen. Die Aussage des Films - ergreifend. Ein Film, der dem Schutz der Umwelt und der Tiere gewidmet ist und dessen Dreharbeiten vom Covid19 Virus durcheinander gebracht wurden. Das ursprünglich geplante Drehbuch wurde durch die Corona-Pandemie vollständig umgeschrieben und dennoch hat gerade die Pandemie dazu beigetragen, diesen Film so außergewöhnlich und eindringlich zu machen.

Vor etwa 1,5 Jahren hat der deutsche Tierfilmer Jens Klingebiel in den sozialen Medien darüber geschrieben, dass er gerne einen Film über die großen Herausforderungen unserer Zeit machen würde. Ein Film der bewegen - der zum Umdenken beitragen soll. Dieser Film sollte unabhängig von Quote oder Sendeplätzen, jedem Menschen auf der Welt kostenlos zur freien Verfügung stehen.

Das Leid der Tiere, die drohenden Gefahren durch Klimawandel, Artensterben und Verschmutzung der Erde, begegnen Jens Klingebiel bei seiner Arbeit täglich. Dass unsere nachfolgenden Generationen riesige Probleme von uns erben werden, daran besteht für ihn kein Zweifel.

Für seine Idee, einen Film zu produzieren, der die Menschen für diese Themen sensibilisieren soll, bat er in den sozialen Medien um Unterstützung. Er selbst hatte keine große Erwartung. Um so größer war die Überraschung, als sich ein Österreicher mit ihm in Verbindung setzte. Ein Mann, Mitte 60. Er bat ihm an, den Film zu finanzieren. Der Mann wollte anonym bleiben. Er ist schwer an Krebs erkrankt und sein einziger Wunsch besteht darin, einen Beitrag zum Schutz der Tiere und der Natur zu leisten.

"Was die Sache so besonders macht ist, dass dieser Mann nicht reich ist." - so Jens Klingebiel. Er hat bescheidene Ersparnisse. Und anstatt diese Ersparnisse in seiner verbleibenden Zeit für sich zu nutzen, hat er sich entschlossen, das Geld einem guten Zweck zur Verfügung zu stellen.

Und so begannen Konzeptentwicklung, Drehplanungen und die Dreharbeiten. Klimawandel, Artensterben, die Zukunft unserer Kinder, Vermüllung der Landschaften. Es standen vielen Punkte auf der Liste. Da der Film weltweit Zuschauer erreichen sollte, waren internationale Drehorte fest eingeplant. Doch kaum hatte Klingebiel mit den Dreharbeiten begonnen, kam alles ganz anders.

Covid 19 hat innerhalb weniger Tage sämtliche Planungen über den Haufen geworfen.

Für den Tierfilmer war jedoch klar, eine Verschiebung der Dreharbeiten in die "Nach-Corona-Zeit" ist keine Alternative. Er war im Auftrag eines schwer krebskranken Mannes unterwegs und sein Ziel war selbstverständlich, dass sein Auftraggeber den fertigen Film noch erleben sollte. Und so wurde die Pandemie kurzerhand zu einem Teil des Films. Und dieses Thema passt so gut wie kaum ein anderes. Denn Pandemien sind eine unmittelbare Folge von unserer Art mit Tieren und Natur umzugehen. Unsere Massentierhaltung und unsere extreme Ausbreitung bis in die letzten wilden Regionen dieser Welt bringen Pandemien wie Covid 19 in unser Leben. Das Coronavirus ist nicht die erste Pandemie und wird auch nicht die letzte gewesen sein.

"Das Vermächtnis" war Eröffnungsfilm des internationalen Filmfestivals Greenscreen. Der Film wurde in den ersten Tagen bereits 200.000 mal angeschaut. Die zahlreichen Kommentare sind durchweg positiv. Kinder berichten, dass sie den Film gemeinsam im Unterricht gesehen haben und im Anschluss Plastikmüll von den Spielplätzen einsammelten.

Sogar ein Gottesdienst wurde mit dem Film als Thema abgehalten.

Dies alles bekommt der Auftraggeber natürlich mit. Und es kann ihn mit Sicherheit Stolz machen, welchen Beitrag er mit seinem Film geleistet hat.

"In den letzten Wochen hat er eine anstrengende Chemotherapie durchstanden und sein Gesundheitszustand ist momentan stabil. Wir hoffen, dass das noch lange so bleibt", so Jens Klingebiel.

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