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"Dune" Filmkritik
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"Dune" Filmkritik

Bild von Nils Zehnder
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Seit dieser Woche läuft „Dune“ endlich in den deutschen Kinos. Dabei schafft das SciFi-Epos all das, was „Star Wars“ gerne wollte, aber nie schaffte.

Als Filmfan stellt man sich nicht selten die Frage, ob es Neuauflagen und Remakes bereits existierender Werke überhaupt braucht. So etwa bei den kontrovers diskutierten Neuinterpretationen von „König Der Löwen“ oder „Mord Im Orientexpress“. Als vor einigen Jahren jedoch bekannt wurde, wer hinter der Filmadaption von „Dune“ steckt, verstummte die Skepsis nahezu komplett.

Denn inszeniert wurde der Film von Denis Villeneuve. Der Filmemacher wurde in den letzten Jahren zu einer der berüchtigtsten Regisseure. Begonnen hat sein kometenartiger Aufstieg 2013, als er „Prisoners“ mit Hugh Jackman in die Kinos brachte.

Doch vor allem seine letzten drei Kinofilme bewiesen seine durchgängige Stärke und Einzigartigkeit. Angefangen mit dem Oscar-Abräumer „Sicario“ über den Alien-Film „Arrival“. Zuletzt bekamen wir dann von ihm die Aufarbeitung von „Blade Runner“ mit „Blade Runner 2049“ zu sehen. Schon damals war die Skepsis groß, weshalb es einen weiteren Film bräuchte. Doch inzwischen stellt sich diese Frage kaum noch jemand.

Villeneuve beweist bereits in der Eröffnungsszene von „Dune" die Selbstsicherheit in seine eigenen Werke. Ohne dass ein zweiter Teil überhaupt grünes Licht bekommen hat, betitelt er „Dune“ direkt als einen ersten Teil.

Die Intrigen von Arrakis

In „Dune“ begleiten wir die Geschichte von Paul Atreides (Timothee Chalamet) und dessen Familie. Auf den Befehl des Imperators hin soll das Haus Atreides künftig für die essenzielle Spice-Produktion auf dem Wüstenplaneten Arrakis verantwortlich sein. Die vorherige Schreckensherrschaft durch das Haus Harkonnen soll mit den Atreides ein Ende finden. Sie wollen die Wüstenbewohner, die Fremen, nicht weiter unterdrücken, sondern mit ihnen zusammenarbeiten. Neben einer alten Prophezeiung stellen sich der Familie bei dem Vorhaben allerdings auch die Rachepläne der ehemaligen Herrscher in den Weg.

Diese Geschichte hüllt Denis Villeneuve in ein atemberaubendes Gewand, das über die Laufzeit von rund zweieinhalb Stunden stets spannend bleibt. Während man bei anderen Science-Fiction-Filmen häufig an der Authentizität dieser neuen Welten scheitert, zieht einen „Dune“ direkt in den Bann. Einen wichtigen Teil daran tun vor allem die starken visuellen Effekte sowie die Kameraarbeit von Greig Fraser. Auch die ohrenbetäubend wummernden Klänge des Soundtracks von Hans Zimmer machen den Film zu einem Pflichtbesuch im Kino.

Nebst der (audio)visuellen Wucht von „Dune“ sind auch die schauspielerischen Leistungen auf einem starken Niveau. Allen voran Timothée Chalamet der es durchgehend schafft, die unterschiedlichsten Facetten der inneren Zerrissenheit des Hauptcharakters Paul Atreides eindrucksvoll auf die Leinwand zu bannen.

Fazit:

„Dune“ ist einer der beeindruckendsten Filme, die wir in den letzten Jahren zu Gesicht bekamen und sicherlich einer der besten des laufenden Kinojahres. Ohne Slapstick-Einlagen, nur für Merchandise existierende Charaktere oder ähnliche Unnötigkeiten, schafft es „Dune“, ohne Wenn und Aber eine packend dramatische Geschichte auf die Leinwand zu bringen. Damit ist Denis Villeneuve ein potenzieller Klassiker gelungen, der noch einige Jahre überdauern wird. Dabei kann man schlussendlich nur hoffen, dass auch der zweite Teil an den Start gehen darf, denn „Dune – Teil 1“ war erst der Anfang.

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