Die neuste MCU-Serie auf Disney+, "Moon Knight" hat kaum Verbindungen zu anderen MCU-Produktionen und selbst diese wenigen sind mehr Easter Eggs als handlungsrelevante Elemente. "WandaVision", "The Falcon and the Winter Soldier", "Loki", "Hawkeye" und in gewisser Weise auch "What if...?" erzählten die Geschichten von Charakteren, die man bereits aus den Kinofilmen kannte. Mit "Moon Knight" tritt aber ein ganz neuer Held ins Rampen- bzw. Mondlicht.
Der Ausführende Produzent Grant Curtis erklärte hierzu im Interview mit TheWrap:
"Da sind kleine Verbindungsfäden zum MCU. Wie ihr wisst, ist da die Erwähnung Madripoors in Folge 3 und es gibt andere Erwähnungen, die ["Moon Knight"] in das MCU einweben, also sind wir ein Teil davon. Aber es war keine bewusste Bemühung, sich vom MCU zu entfernen - denn das tun wir nicht - aber wenn wir mit Jeremy [Slater] und dem Team im Writers' Room waren, war die Frage:
Was ist die beste Reise? Was ist die beste charaktergetriebene Geschichte, die wir mit Mark und Steven und dann am Ende Jake erzählen können? Und es stellte sich heraus, dass wir, je mehr wir uns auf sie konzentrierten und darauf die Geschichte für das Publikum so reichhaltig wie möglich zu machen, die Verbindung sich nicht im Fluss mit dem Narrativ, das wir erzählten, befand."
Anders gesagt: "Moon Knight" stärker mit anderen MCU-Storys zu verknüpfen, hätte bedeutet, dass die Serie ihre eigene Geschichte aus dem Fokus verliert. Dabei war in den letzten Jahren genau das ein Hauptkritikpunkt an vielen MCU-Filmen und -Serien: Statt sich auf ihre eigene Erzählung zu fokussieren, teaserten sie ständig das nächste Projekt an oder verloren sich in Querverweisen. Dabei sollte auch in einem cinematischen Universum der einzelne Film oder die einzelne Serie als eigenständiges Werk funktionieren.
Spätestens seit Phase 2 waren wirkliche Stand-alone-Filme aber eher die große Ausnahme. "Moon Knight" erzählt Marks und Stevens Geschichte. Die Autoren haben andere MCU-Charaktere nicht absichtlich umgangen, es gab nur schlicht keinen Grund, sie in die Serie einzubinden. So funktioniert "Moon Knight" auch ganz für sich genommen und auch Menschen, die noch nie eine MCU-Produktion gesehen haben, können die Serie gucken und verstehen.